Die ländliche Reiterei war 1950 grundsätzlich auf die Arbeitspferde der Bauernschaft ausgerichtet. Je nach örtlicher Züchtung waren Reitergruppen mit Haflingern, Norikern, aber auch Warmblütern vertreten. Die Kultivierung der Reiterei war in den Nachkriegsjahren keine einfache Angelegenheit, die Ausbildung vielfach durch örtliche Instruktoren durchgeführt.
Für die jungen ländlichen Reiter bildete der Beifall durch das Publikum jedoch immer wieder den Lohn für all den Fleiß. So konnte auch das Interesse der bäuerlichen Jugend wieder für das Pferd gewonnen werden. Prächtige Geschirre, Gewänder und Ausrüstungen zeigten schon damals und auch heute die Liebe zum Pferd, den hohen Einsatz an Mühe, aber auch den Stolz, der damit verbunden werden kann.
Bereits im Rahmen der ersten Bundesmeisterschaft 1957 wurde vereinbart, neben dem sportlichen Vergleich Schaunummern außerhalb der Gruppenwertung durchzuführen: Kürvorführungen und das Zeigen von Schaugespannen. Nicht nur bei eigenen Bewerben legte man auf Schaunummern wert, sondern auch zu Großveranstaltungen aller Art wurden die Ländlichen mit ihren Vorführungen immer gerne als Auflockerung eingeladen. Spektakuläre Schaunummern wie der steirische Bandltanz, eine Pyramide oder die Ungarische Post haben schon damals für stürmischen Beifall gesorgt.
So war und ist das Brauchtum aus der ländlichen Pferdewelt nicht wegzudenken.
Die Teilnahme von Mensch und Pferd bei traditionellen Umzügen, freudigen aber auch traurigen Anlässen ist im Jahresverlauf bis heute geblieben. Jedes Jahr sieht man zahlreiche Reiter, Fahrer und Pferdeliebhaber bei Leonhardi- und Georgiritten sowie Pferdesegnungen - wunderbare Bilder, die bleiben.
Das Zeigen bäuerlicher Arbeit mit dem Pferd ist hinzugekommen und ebenso als wichtiger Bestandteil des Brauchtums zu werten: den Menschen wieder zu zeigen, wie früher gearbeitet wurde und wie der Einsatz von Arbeitspferden auch heute noch sinnvoll und positiv ergänzend in vielfältigen Bereichen auf den Höfen vollzogen werden kann.
Die Initiative Pferdekraft Austria setzt sich in diesem Bereich maßgeblich ein und ist wichtiger Partner der Ländlichen.
Halten wir uns diese Traditionen und das Wertschätzen des Brauchtums bei und geben wir die Verbundenheit zu unserem PARTNER PFERD auch an die nächsten Generationen weiter.