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Veranstaltungs-Archiv

26.8.2022 - 28.8.2022 - Europameisterschaften im Holzrücken mit Pferden in Liebenfels / Kärnten

Der Kärtner Thomas Zechner mit seinen Rapp Noriker Stuten.

Europameisterschaften im Holzrücken mit Pferden in Liebenfels / Kärnten - Verein der österreichischen Holzrücker und Freunde des Arbeitspferdes.

Holzrücke Europameisterschaft 2022 erstmals in Österreich

26. bis 28.08.2022

Die Holzrücke Europameisterschaft 2022, - HREM2022 – hat nicht nur Liebhabern von Arbeitspferden, sondern auch vielen Pferdefreunden eine besondere Attraktion geboten. Austragungsort war der Hof von Ing. Johannes Stippich in der kleinen Gemeinde Grantschach / Liebenfels. Das Anwesen hat viel Platz für die Bewerbe, für die Pferdeunterbringung, Informationsaustausch und das gesellige Beisammensein bereitgestellt.

Ein fachliches Rahmenprogramm über Waldwirtschaft, Umweltschutz, Ausbildung und Pferdeausrüstung, ein Gemeinschaftspflügen des ÖIPK, sowie Kärntner Kultur hat eine interessante Plattform für Meinungsaustausch geboten.

Die Wettbewerbe wurden ein- und zweispännig für alle Pferderassen ausgetragen, wobei ein Hindernisparcours in einer vorgegebenen Richtzeit zu bewältigen war. Die Pferde durften nur durch Leinenführung und Stimmkommandos gesteuert werden, jede manuelle Bewegung des Holzstammes durch den Menschen war untersagt. Die Länge der Stämme war für Einspänner 8,67 m und für Zweispänner 8,58 m. Der Parcours bestand aus 12 Hindernissen für die Qualifikation und aus 11 Hindernissen für die finale EM – Wertung.

Die Ergebnislisten der EM und die Wertungen der österreichischen Teilnehmer stehen zur Einsicht / `Download` bereit.

Der Verein der „Holzrücker Österreichs und Freunde des Arbeitspferdes“ verantwortete bei diesem Turnier die Infrastruktur und Organisation.

Die Abwicklung der Bewerbe, also Parcoursbau, Richter, Hindernisliste und Regelwerk war in der Verantwortlichkeit der Ländlichen Reitern und Fahrer in Österreich.

Ander Kogler aus Tirol baute mit seinen drei Mitarbeitern in einwöchiger Arbeit einen flüssigen, aber auch anspruchsvollen Parcours. Das Richterkollegium wurde geleitet von Martin Achleitner (OÖ), begleitet von Christian Wild (T) und Anita Vogl (NÖ) und Johann Brabec (NÖ). Als Unterstützung hat sich Brigitte Maier (CH) eingebracht.

Die Moderation wurde in bewährter Art und Weise von Peter Ladstätter (A) und Herbert Mayer (D-Bayern) mit fachkundigen Erklärungen vorgenommen.

Die Kärntner Ing. Johannes Stippich, Rene Posautz und der Oberösterreicher Mag. Bruno Nigsch sind erfahrene und erfolgreiche Teilnehmer von Holzrückebewerben und bewährte Auftragnehmer von Holzrückeaufträgen, denn:

„Wer in der Lage ist einen Wettbewerbsparcours zu bewältigen, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit auch sicher im Echteinsatz im Wald arbeiten können“.

Nach anfänglichen organisatorischen und technischen Unzulänglichkeiten konnte durch Improvisation, Umsichtigkeit und Toleranz mit Worten und Taten aller Beteiligten die HREM2022 mit einem sehr guten und einem erfolgreichen Ergebnis abgeschlossen werden.

An Prominenz konnten (kein Anspruch auf Vollständigkeit) der Präsident der Dachorganisation FECTU – Jaoa Rodrigues, der Vertreter der Stadt Wien MA49 – Ing. Leopold Fidler, der Ehrenpräsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich - Herbert Gugganig, der Vizepräsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich – Karl Obenaus, der Vizepräsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich – Markus Remer und der Vizepräsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Steiermark Ing. Walter Werni, begrüßt werden.

Der Präsident der Dachorganisation FECTU – Jaoa Rodrigues ist aus Porto / Portugal angereist und hat auch an den Bewerben teilgenommen, - leider blieb der Erfolg wegen Verständigungsschwierigkeiten (Jaoa kann sich nicht deutsch ausdrücken, die österreichischen Pferde verstehen kein portugiesisch) aus.

Neben Portugal (P) haben folgende Nationen teilgenommen: CH, CZ, DK, D, F und A und sind insgesamt einspännig 27 mal und zweispännig 16 mal gestartet.

Die Pferdesegnung, die als Dank für einen reibungslosen und unfallfreien Ablauf vorgesehen war, hat Hochwürden Dr. Christian Stromberger vom Stift Sank Georgen am Längsee mit treffenden Worten begleitet.

Bei der folgenden Siegerehrung stellte der Ehrenpräsident der Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich - Herbert Gugganig mit eindrucksvollen Worten den Ursprung, die Geschichte und die aktuelle Rolle des ländlichen Pferdewesens in Freizeitsport, Sport und Zucht dar.

Besonders erfreulich waren die Anwesenheit und die begeisternden Worte vom Bürgermeister Liebenfels, NRAbg. Klaus Köchl und der Gemeinderätin Magdalena Hinterreither.

Der Hausherr, Ing Johannes Stippich, hat zum Abschluss die Ehrenpreise an die Platzierten und an alle Teilnehmer überreicht;

Die Ländlichen Reiter und Fahrer Österreich haben jedem Teilnehmer das Buch `Die Ländlichen` zur Information mit auf den Heimweg gegeben.

Ein herzliches Dankeschön an alle Sponsoren, Mitwirkende, Teilnehmer und Helfer für das außergewöhnliche Engagement und für die materiellen und ideellen Unterstützungen, denn diese Einsatzbereitschaft und dieses tolerante Teamverständnis war wesentlicher Bestandteil des Veranstaltungserfolges.

Zur Geschichte des Holzrückens in Österreich:

Im Rahmen der Initiative `Pferde meine Freizeit` haben die Ländlichen Partnerschaften mit dem ÖIPK (Österreichische Initiative Pferdekraft), dem IGZ (Interessengemeinschaft Zugpferde e. V.) mit dem VFD (Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.) und mit dem DTV (Deutscher Traditionsfahrer Verband e.V.) Mit dem Ziel, Ideen und Gedanken auszutauschen und gemeinsame Interessen zu verfolgen. Schwerpunkt: Das Pferd außerhalb der Reitbahn als nützlicher Partner für Umwelt und Freizeit und Förderung der Bewusstseinsbildung zu umweltfreundlichem Umgang mit der Natur. Viele positive Beispiele in diesen Bereichen konnten bei diversen Veranstaltungen als Vorbilder genannt werden und `Die Ländlichen` haben an zahlreichen Veranstaltungen teilgenommen.
Bei einem Fuhrmannsstammtisch der ÖIPK im November 2016 in Hochstrass, einem ehemaligen Kloster in N.Ö. wurden die ersten Ideen gesponnen, um dann konkret `Holzrückechampionate – Beste Waldpferde Österreichs` in den Jahren 2017, 2018, 2019 und 2021 in Stadl Paura & Messe `Pferd Wels` und Olachgut erfolgreich zu veranstalten. Initiativen von Wolfgang Ehmaier mit LFZ -Zertifizierung zu Arbeiten mit Pferden und Informationstage bei interessierten Vereinen haben u.a. auch zu positiver Einstellung zum Thema geführt. Ebenso fördernd war die Anstellung von Holzrückern zur Bearbeitung von Wäldern, die durch Kontakte bei den `Ländlichen` Veranstaltungen / Championaten geknüpft wurden. Anfangs Februar 2019 wurde ein zweitägiger Kurs zu Parcoursbau und Richten bei Holzrückebewerben mit Unterstützung von IGZ – Peter Niebauer und Reinhard Hundsdorfer durchgeführt, an dem 22 Interessenten teilgenommen haben. `Holzrückernester` in Kärnten, N.Ö., O.Ö und Tirol sorgen dann für weitere positive Beachtung.

HREM2022